Donnerstag, 21. Februar 2019

Zinsen - Quo vadis?



Seit nunmehr zehn Jahren hat sich in der Eurozone das Nullprozent Zinsniveau eingeschlichen. Niemand kann mehr sagen wann es für das ersparte Geld nach Steuern, wieder einen akzeptablen Zinsertrag gibt.
Seit bei der EZB unter Mario Drahgi, Geld zum Nulltarif an marode Länder der EU-Zone, und an stressempfindliche Banken abgegeben wird, ist mit einer Erhöhung der Zinsen nicht zu rechnen.
Die EZB kaufte  im großen Stil Anleihen von Länder, Kommunen und Banken um eine weitere Rezession in der EU zu vermeiden.
Das Spiel funktioniert nur wenn die Wirtschaft einen positiven Ertrag erwirtschaftet, und Steuern an Länder fließen, und die Exporte sich gut entwicklen. Eine Rezession, wie für 2020 prognostiziert, kann das EZB-Spiel zum scheitern bringen, da das Pulver in guten Zeiten verschossen wurde.
Was bedeutet das für den kleinen Sparer von neben an?. Durch die Inflation der letzten Zehn Jahre von 2% wurde das Kapital jährlich entwertet. Die Deflation, die mit gleichbleibenden Löhnen und sinkenden Preisen einhergeht, kann plötzlich in eine größere Inflation umschwenken, und der Euro wird noch weniger wert.
Wer sich nicht mit einer Immobilie abgesichert hat, und hofft, daß auch diese nicht an Wert verliert, hat netto 20 % seines Kapital verloren. Eine Zwangsenteignung durch die Hintertür.
Was hat diese Null-Zins-Politik für weitere Folgen? Banken die seit der Finanzkrise verschuldet sind, können weiter arbeiten, und Staaten werden durch die EZB gestützt. Der kleine Mann mit seinen Ersparten sieht wie das Geld weniger wert wird, und kann nichts dagegen tun.
Junge, berufstätige Menschen sehen im Sparen keinen Sinn, und kaufen sich lieber einen neuen SUV oder erwerbe ein Eigenheim zu Niedrigzinsen, mit einer Laufzeit bis St. Nimmerlein.
Nur was geschieht, wenn die Zinsen plötzlich steigen und die Banken die Kreditzinsen erhöhen, oder jemand seine Arbeit plötzlich verliert?
In Wahrheit hat die EZB jahrelang Konkursverschleppung mit Hilfe von Nullzinsen betrieben, nun wenn wieder mal billiges Geld benötigt wird, ist Ende der Fahnenstange, oder wie ein Börsenguru einmal gesagt hat "the Party is over".