Donnerstag, 4. April 2019

Selbstbehalt, Ja oder Nein?



Vor kurzem konnte ich einen Preisvergleich zu einer Haushaltversicherung in einer bekannten, kleinformatigen Tageszeitung lesen.
Selbstbehalte wurden als selbstverständlich angezeigt, so als würde jeder gerne einen Selbstbehalt bei seiner Sachversicherung wählen.
Der Prämienvorteil ist zwar vorhanden, sollte aber mit den Schäden verglichen werden. Die meisten Schäden bei einer Haushaltversicherung sind Bagatellschäden, die unter den Selbstbehalt fallen, und darüber ist der Selbstbehalt auf jeden Fall fällig.
Also wo liegt dann der Vorteil für den Kunden? Die Prämienersparnis ist der einzige Vorteil. Die Nachteile sind keinerlei Leistung bei Bagatellschäden, bei höheren Schäden ist immer der Selbstbehalt fällig. Schäden werden so bemessen, daß der Selbstbehalt greift. Kleinschäden sind der Mühe nicht mehr wert, und der Versicherer hat keinen Aufwand. Nur Kleinschäden machen die meisten Schädensfälle im Sachbereich aus. Ich hatte in den letzten Jahren,

versuchten Einbruch mit beschädigtem Schloß,
Glasbruch bei diversen Flachgläsern
Haftungsschäden von Kindern: Kaputte Brillen, Handy im Klosette uvm.
Einruchdiebstahl in der Garderobe, 
Beraubung eines Ipod

fast  alle Schäden konnten ersetzt werden, da der Kunde keinen Selbstbehalt hatte.

Ich persönlich würde nur in Ausnahmefällen einen Selbstbehalt empfehlen, wie in der privaten Krankenversicherung, wo die Prämie ohne Selbstbehalt um vieles höher ist.
Auch in der KFZ-Kaskoversicherung sind nur mehr Versicherungen mit Selbstbehalt wählbar.
Bei Haushalt- Eigenheim- Betriebs- Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung sollte auf einen Selbstbehalt verzichtet werden, da hier immer wieder ein überraschender Schadensfall auftauchen kann.